Wir analysieren Ihre Augen, um herauszufinden, wo der Tränenzyklus gestört ist. So ist eine individuelle und maximal zielorientierte Behandlung möglich.
Trockene Augen entstehen, wenn die Augen zu wenig Tränenflüssigkeit produzieren und/oder die Tränenflüssigkeit zu schnell verloren geht.
Der Tränenfilm besteht, vereinfacht dargestellt, aus drei Schichten: einer Schleimschicht, einer wässrigen Schicht und einer Fettschicht. Die Schleimschicht, auch Muzinschicht genannt, liegt direkt an der Augenoberfläche an und ist hauptsächlich für die Ernährung der Hornhaut und das Haften der Tränenflüssigkeit an der Augenoberfläche zuständig. Sie geht in die darüber liegende wässrige Schicht über, die den Hauptanteil des Tränenfilms darstellt.
Die Fettschicht schwimmt auf der wässrigen Schicht und beschützt den Tränenfilm vor dem Verdunsten. Jeder Lidschlag verteilt den Tränenfilm, weshalb wir normalerweise pro Minute etwa 10- bis 15-mal blinzeln. Damit der Tränenfilm intakt bleibt, muss die Zusammensetzung der einzelnen Schichten sowie die Verteilung auf der Augenoberfläche stimmen.Der Tränenfilm hat viele wichtige Aufgaben: Durch ihn wird die Augenoberfläche glatt, sodass das Licht möglichst gleichmässig gebrochen wird. Aus diesem Grund sehen wir verschwommen, wenn das Auge sehr trocken ist. Er versorgt die Hornhaut nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern auch mit Sauerstoff und Nährstoffen. Weiter dient der Tränenfilm als Gleitmittel, damit sich die Augenlider geschmeidig über Hornhaut und Bindehaut bewegen können. Ist aber zu wenig Gleitmittel vorhanden, wird unsere Bindehaut gereizt und gerötet. Nicht zu vergessen ist zudem die Schutzfunktion, die der Tränenfilm leistet: Er schwemmt Keime und Fremdkörper von der Augenoberfläche und enthält Proteine, die antibakteriell wirken.
Ursachen des trockenen Auges
Bei trockenen Augen können die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Der häufigste Grund ist eine vermehrte Verdunstung des Tränenfilms. Ein reiner Tränenflüssigkeitsmangel ist eher selten und tritt meist gekoppelt mit einer zu hohen Verdunstung auf. Eine Funktionsstörung der sogenannten Meibom-Drüsen, die die Fettschicht des Tränenfilms produzieren, ist die Hauptursache für eine zu hohe Verdunstung des Tränenfilms. Ist die Fettschicht unterbrochen, kann der Tränenfilm schneller verdunsten.
Verschiedene allgemeine Erkrankungen, Vitamin A-Mangel, chirurgische Eingriffe am Auge oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente, wie etwa Betablocker oder Hormonpräparate, können trockene Augen verursachen.
Immer häufiger verursacht aber auch unser Lebensstil trockene Augen: So verbringen wir zunehmend Zeit damit, konzentriert auf Bildschirme zu blicken. Dabei reduziert sich die Lidschlagfrequenz erwiesenermassen (also die Häufigkeit, wie oft wir blinzeln) oder das Auge schliesst sich beim Lidschlag nicht ganz, sodass der Tränenfilm nicht gut auf der Augenoberfläche verteilt wird. In Büroräumen verdunstet der Tränenfilm zusätzlich noch stärker durch die trockene Luft. Auch Rauch und Zugluft können die Benetzung der Augenoberfläche stören.
Symptome von trockenen Augen
Neben dem Trockenheitsgefühl können folgende Symptome auftreten:
- Brennende Augen
- Das Gefühl, etwas im Auge zu haben (Wimper etc.), obwohl nichts drin ist
- Gerötete Augen
- Müde Augen; das Gefühl die Lider nur unter Anstrengung schliessen zu können
- Geschwollene, verklebte Augenlider
- Schmerzende Augen
- Verschwommenes Sehen, das nach intensivem Blinzeln wieder klar wird
- Tränende Augen (trockene Augen reagieren sensibel und mit Tränenfluss auf äussere Reize)
Behandlung des trockenen Auges
Die Behandlung des trockenen Auges ist sehr individuell und beinhaltet meist mehrere Schritte: Hat das trockene Auge eine äussere Ursache wie zum Beispiel ein trockenes Klima im Büro, kann dort ein Luftbefeuchtungsgerät installiert werden. Bei langen Bildschirmarbeitszeiten empfehlen wir ausserdem Übungen zum korrekten Lidschlag und regelmässige Pausen.
Für die Behandlung von innen helfen Nahrungsergänzungsmittel und die Aufnahme von Flüssigkeit (Wasser trinken!). Die äussere Behandlung von trockenen Augen geschieht dagegen mit Hilfe von Augentropfen, Sprays und Augengels. Damit das Auge sich erholen kann, muss gerade in der ersten Phase die fehlende Tränenflüssigkeit durch Tropfen ersetzt werden. Sind die Lider gerötet und gereizt, müssen auch diese mit geeigneten Lidrandpflegeprodukten gepflegt werden. Welche Produkte die beste Wahl sind, hängt ganz von der Ursache des trockenen Auges ab.
Bei einer gestörten Lipidschicht empfehlen wir warme Kompressen und eine gute Lidrandhygiene, um die verstopften Meibom-Drüsen zu reinigen und die Lipidschicht wieder natürlich aufzubauen. In einer Übergangsphase kann ein fetthaltiges Augenspray die Lipidschicht künstlich erzeugen, bis die Lider wieder von selbst die Produktion der Lipidschicht übernehmen.
Unsere Tipps
Lassen Sie Ihre Augen analysieren, um herauszufinden, wo der Tränenzyklus gestört ist. So ist eine individuelle und möglichst zielorientierte Behandlung möglich.
Weitere Informationen finden Sie unter: Analyse trockenes Auge.
20/20/20 Regel: Stellen Sie bei langer langer Bildschirmarbeit alle 20 Minuten 20 Sekunden lang einen Gegenstand in 20 Meter Distanz scharf. So kann sich Ihr Auge vom Pixelstress in der Nähe erholen und wird gleichzeitig befeuchtet.
Vermeiden Sie Zugluft und sorgen Sie, falls möglich, für genügend Luftfeuchtigkeit in den Räumen, in denen Sie sich am meisten aufhalten – das gilt auch fürs Schlafzimmer.
Vorsorge ist besser: Tropfen Sie am besten schon, bevor das Auge gerötet ist. Wenn Sie wissen, dass Sie bei langer Bildschirmarbeit immer brennende Augen bekommen, dann tropfen Sie regelmässig und vermeiden Sie so das Problem im Voraus.
Machen Sie einen Spaziergang an der frischen Luft – Bewegung hilft bei trockenen Augen und Pixelstress.
Trinken Sie genug und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist.
Schminken Sie sich ganz ab und pflegen Sie ihre Lidränder.
Tragen Sie ihre Kontaktlinsen nicht über Nacht und lassen sie sich bezüglich des Kontaktlinsenmaterials beraten.